Gut sein, wenn`s drauf ankommt. Jetzt sind Resilienz und eine gute Stresskompetenz gefragt.

 

Resilienz

Seit dem Herbstbeginn steigt der Stresspegel in den Unternehmen wieder sprunghaft an, der Stressmotor läuft auf Hochtouren und die Pandemie hat uns immer noch fest im Griff. Wer eine gute Resilienz – eine psychische Widerstandskraft – im Leben aufgebaut hat, kann mit Unsicherheit und Belastung in herausfordernden Zeiten konstruktiver, lösungsorientierter und gelassener umgehen. Resiliente Menschen sind motivierter, belastbarer und leistungsfähiger – vor allem und gerade in Spitzenzeiten. Sie bringen mehr Bereitschaft für positiven Umgang mit Veränderung und die Auswirkungen der VUCA-Arbeitswelten mit. Je kraftvoller resilientes Handeln bei den Mitarbeitenden ausgeprägt ist, desto positiver wirkt sich das auf Zusammenarbeit, Betriebsklima, Teamgeist und Zufriedenheit aus. Ein wichtiger Grundbaustein für resilientes Handeln ist eine tragfähige Haltung, persönliche Stresskompetenz und ein hilfreiches Tool-Set zur Stressbewältigung.

Akzeptanz, Optimismus und Lösungsorientierung

Das sind die hilfreichen Grundhaltungen, die eine gute Resilienz ausmachen. In unsicheren und herausfordernden Zeiten ist es elementar, dass wir flexibel, widerstands- und handlungsfähig sind und bleiben. Es braucht jene Kraft und Gelassenheit, mit frustrierenden Ereignissen positiv und energievoll umzugehen, zu akzeptieren, was nicht veränderbar ist und den Blick optimistisch nach vorne zu richten.
Wenn wir Situationen nicht direkt beeinflussen können, dann können wir sie nur akzeptieren, uns damit arrangieren und versuchen, das Beste daraus zu machen. Wichtig dabei ist, dass wir den Fokus darauf lenken, was wir beeinflussen und steuern können, wo der eigene Handlungsspielraum liegt und daraus Entscheidungen treffen. Lösen Sie sich von perfekten Lösungen und achten Sie darauf, dass eine rasche und nicht so ausgefeilte Lösung oft wichtiger ist, um ans Ziel zu kommen. Seien Sie kreativ und mutig in der Lösungsfindung und suchen Sie in kleinen Schritten quick-wins, die Sie rasch in die Motivation bringen.

Optimismus kultivieren

Ein positives Mindset und eine optimistische Grundausrichtung helfen dabei, tatkräftig und entscheidungsstark zu bleiben. Wir haben dann ein gutes Wohlbefinden, wenn wir drei Mal so viele positive Emotionen wie negative haben. D.h. eine negative Emotion – wie z.b. Frust oder Ärger – muss mit drei positiven Emotionen – wie Freude, Zuversicht oder Dankbarkeit – aufgewogen werden, damit wir wieder im Gleichgewicht sind. Positives Denken können wir gut mit den „3 blessings“ trainieren: Am Ende des Tages reflektieren Sie schriftlich die 3 guten Dinge des Tages, was Ihnen gut gelungen ist, worüber Sie sich gefreut haben oder welches positive Feedback Sie heute erhalten. Gestalten Sie diese Übung wie ein kleines Tagebuch, das Sie in Ihrem Leben begleitet. Fragen Sie sich auch öfters, was das Gute an der Sache ist, wenn Sie vor einem Problem stehen oder in eine negative Gedankenspirale kommen und was Sie daraus Positives mitnehmen und lernen können.

Stärken stärken stärkt

Wann haben Sie das letzte Mal etwas zum allerersten Mal gemacht?
Wenn wir aus unserer Komfortzone gehen und Dinge wagen, wo wir keine Erfahrungswerte haben, bringt uns das in die Lernzone und wir wachsen an den Herausforderungen. Solche „Stressimpfungen“ helfen, unseren Handlungsspielraum zu erweitern, wir werden mutiger und trauen uns mehr zu. Das wiederum fördert Entscheidungsfreudigkeit und Lösungsorientierung. Seien Sie sich Ihrer Stärken bewusst und bauen Sie diese weiter aus. Nur wenn wir unsere individuellen Stärken einsetzen, werden wir Leidenschaft und Begeisterung bei einer Tätigkeit entwickeln, erfolgreich sein, sowie in Flowerlebnisse kommen.

Sorgen Sie gut für sich

Das persönliche Wohlbefinden in der Arbeit ist ein wesentlicher Treiber für Engagement und Begeisterung von Menschen. Achten Sie daher gut auf Ihre Bedürfnisse und Ihre Gefühle. Ein achtsamer Umgang mit der vorhandenen Energie, Gespür für notwendige Pausen, Bewegung und ein erholsamer Schlaf sind wesentliche Säulen einer guten Selbstfürsorge. Gerade die erschwerten Arbeitsbedingungen, wie Maskenpflicht, Kurzarbeit, veränderte Rahmenbedingungen, unterschiedliche work-places, Online-Ermüdung, home-working mit dem Verschwimmen der Grenzen zwischen Business und Privat bedeuten emotionale Belastung und setzen den Menschen stark zu. Wer da nicht selbst gut auf sich achtet und für den notwendigen Stressausgleich sorgt, bei dem ist Erschöpfung vorprogrammiert. Weil sich Stress sowohl körperlich als auch geistig auswirkt, ist es besonders wichtig, bereits erste Signale bewusst wahrzunehmen und mit gezieltem Stressabbau entgegen zu wirken.

I feel good!

Vermeiden Sie einen Termin-Overload und sorgen Sie zwischen den Arbeitstreffen, online-Meetings und Aufgaben immer wieder für kurze Ruhepunkte. Mikro- und Minipausen während eines Arbeitstages füllen wertvolle Energie-Reserven auf. Oft reichen schon kurze Auszeiten mit wenigen Sekunden bis 1 Minute für die Selbstfürsorge. Es bedarf keiner großen Anstrengungen, um zwischendurch abzuschalten. Einen happy moment als Mentalübung, in dem man die Augen schließt und an etwas Schönes denkt, kann man immer einbauen. Bewegung und Entspannung sind wahre Energizer: Mobilisierungsübungen für Schultern und Rücken, Relax-Quickies, wie die Augen schaukeln lassen und anschließend entspannen, Atemübungen oder ein Miniurlaub mit der Kraft der Gedanken sind einfach umzusetzen und füllen unsere Akkus wieder auf. Solche Feelgood-Übungen fördern unser Wohlbefinden und die Arbeit geht uns wieder leichter von der Hand. Das Gehirn erfährt eine niedrigere Taktung, da sich die Gehirnfrequenzen beruhigen. Wir können danach wieder klarer und positiver denken, uns besser konzentrieren, sind produktiver und aufnahmefähiger.

Behalten Sie die Zukunft im Auge

Versuchen Sie, auch in schwierigen Phasen eine Langzeitperspektive zu bewahren und die Lage in einem breiteren Kontext zu betrachten. Stützen Sie sich auf gute Beziehungen in der Arbeit, in der Familie, bei Freunden und pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte. Sie sind eine wichtige Säule und Stütze in Ihrem Leben. Setzen Sie sich berufliche und private Ziele und verfolgen Sie diese mit Willenskraft und Disziplin. Entwickeln Sie einen gesunden Umgang mit der Stressorenvielfalt unserer Zeit und fördern Sie immer wieder Ihre persönliche Stresskompetenz. Erwarten Sie das Beste – eine hohe Bereitschaft zur Selbstreflexion bildet dabei eine gute Basis am Weg zu einer tragfähigen Resilienz.

 

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Über Stresscoach Brigitte Zadrobilek

Brigitte Zadrobilek

Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA gilt als eine der Expertinnen der ersten Stunde in Österreich, wenn es um das Thema Betriebliche Gesundheitsförderung geht. Seit über 17 Jahren ist sie mit ihrem eigenen Beratungsunternehmen als Businesstrainerin und Coach für Stress- und Burnout Prävention erfolgreich aktiv. Unternehmen unterschiedlicher Größe vertrauen auf ihre Kompetenz. Die Betriebswirtin verfügt über zahlreiche zertifizierte Aus- und Weiterbildungen in der persönlichen und betrieblichen Gesundheits-förderung und gibt ihre Expertise als Seminarleiterin und Vortragende weiter. Ihre Schwerpunkte sind Gesundes Führen, Health & Age Management, Stressprävention, Resilienz, Selbstmanagement und Brainfitness, um Menschen zu gesunder Leistungsfähigkeit, Selbstkompetenz und Gelassenheit zu führen. Die Autorin gibt in ihren Büchern ihre langjährige Erfahrung mit vielen praktischen Übungen und Tipps weiter. www.stresscoach.at