Workout für den Kopf – Brainmoves®

Mit Brainmoves® die geistige Leistungsfähigkeit fördern

Unser Gehirn ist wie ein gigantischer Hochleistungs-Computer. Er ist die Steuerzentrale für
alle physischen, psychischen und emotionalen Prozesse in uns. Noch nie musste unser
Gehirn so viel leisten wie heute. Stress, Reizüberflutung, neue Aufgaben, lebenslanges
Lernen und die berufliche wie auch persönliche Weiterentwicklung stellen ständig neue
Anforderungen an unseren Kopf, und zwar bis ins hohe Alter.

In unserer heutigen Arbeitswelt ist flexibles und rasches Denken gefragt. Neue Technologien
und permanenter Wandel setzen eine schnelle Auffassungsgabe voraus. Komplexe und
knifflige Aufgaben verlangen gute Konzentrationsfähigkeit. Das Gehirn läuft pausenlos auf
Hochtouren und braucht deshalb zwischendurch immer wieder kleine Auszeiten, damit
Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Denkblockaden erst gar keine Chance haben.
Nicht nur an 12-Stunden-Arbeitstagen sind richtiges Pausen- und Selbstmanagement
gefragt.

Schlecht fürs Gehirn: Stress

Ein gewisses Maß an Belastung ist gut für Körper und Geist. Zu viel Stress und zuwenig
Regeneration jedoch sind für das Gehirn ungesund und beeinträchtigen die geistige
Leistungsfähigkeit. Wie stark Menschen auf äußere Reize reagieren, wie lange die
Aktivierung andauert und wie gut man sich danach wieder regenerieren kann, hängt von
vielen Faktoren wie Belastbarkeit, Einstellung oder persönlichen Ressourcen ab. Erste
Stresssignale zeigen sich in Form einer beschleunigten Atmung, Ziehen im Nackenbereich,
Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnislücken, Nervosität u.v.m.

Weil sich Stress sowohl körperlich als auch geistig auswirkt, ist es besonders wichtig, bereits
erste Signale bewusst wahrzunehmen und mit gezieltem Stressabbau entgegen zu wirken.
Wer sich nach kleinen Tiefs keine Pause gönnt, sondern die Signale des Körpers ignoriert
und weiterarbeitet, baut geistige Leistungsfähigkeit und Produktivität ab und ermüdet
zunehmend. Das gelingt unter anderem mit den richtigen Übungen. Regelmäßige
Mikropausen sind wahre Energizer für zwischendurch, wenn man beispielsweise die Augen
für einen Moment schließt, ein Glas Wasser trinkt, die Schultern hoch zieht und wieder locker
fallen lässt oder an ein schönes Erlebnis denkt. Über den Tag verteilt 20 bis 30 Mal bewusst
ausgeführt, bewirken solche Mikropausen kleine Wunder.

Fitnesstraining für die grauen Zellen

Um dauerhaft leistungsfähig zu arbeiten, braucht das Gehirn regelmäßige
Trainingseinheiten. Die gute Nachricht: Unser Gehirn ist wie ein Muskel. Es wird stärker und
leistungsfähiger, wenn wir es fordern – und ihm danach die Chance geben, zu regenerieren
und zu entspannen.

Bewegung regt sowohl die Aktivität der Gehirnzellen als auch die Durchblutung an. Eine gut
funktionierende Durchblutung des Gehirns ist unerlässlich für geistige Fitness. Werden
Zellen verschiedener Hirnareale regelmäßig gemeinsam aktiviert, stärkt das ihre Vernetzung
und das Gehirn wird leistungsfähiger. Feinmotorische Übungen, vor allem mit Fingern,
Händen, Zehen und Füßen, wirken sich besonders positiv auf die Denkleistung aus. Auch
Bewegungen des Mundes und der Augenmuskeln sorgen für eine erhöhte Durchblutung in
der Hirnrinde. Untersuchungen am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin in Köln
ergaben, dass Fingertrommeln bzw. das Bewegen der Finger wie am Computer oder beim
Klavierspielen den Blutfluss im Gehirn um ca. 20 % erhöhen. Diese Erkenntnis machen sich auch die Brainmoves® zunutze, indem sie genau diese Körperpartien besonders
beanspruchen.

Von A wie Augenyoga bis Z wie Zahlensalat: Übungen, die Ihr Gehirn in Schwung bringen

Brainmoves® sind ein bunter Mix aus Feinmotorik-, Koordinations-, Überkreuz- oder
Rhythmusübungen. Dabei bewegen Sie beide Körperhälften unabhängig voneinander – oft
gegenverkehrt. Die Gehirngymnastik aktiviert und koordiniert beide Gehirnhälften, erhöht die
Stresstoleranz, bringt in kurzer Zeit mehr Energie, hat viele positive Auswirkungen auf den
gesamten Gehirnstoffwechsel und fördert das persönliche Wohlbefinden.

Die Übungen sind bewusst einfach gehalten, damit sie auch als Mikropause unbemerkt am
Schreibtisch, in einem Meeting, während eines Telefongesprächs oder an einer roten Ampel
im Auto immer wieder zwischendurch durchgeführt werden können. Probieren Sie doch
einfach die folgenden beiden Übungen:

Handtwist

Ballen Sie beide Hände zur Faust. Strecken Sie dabei beide Daumen nach oben. Während
Sie die Daumen wieder einklappen, strecken Sie simultan beide kleinen Finger nach vorne
aus. Wechseln Sie zwischen Daumen- und Klein-Finger-Strecken hin und her. Machen Sie
das 10 Mal. Wechseln Sie dann in einen gegenläufigen Ablauf: Nun werden jeweils der linke
Daumen und der rechte kleine Finger bzw. der rechte Daumen und der linke kleine Finger
simultan ausgestreckt.

Sitz-Boogie

Sitzen Sie aufrecht auf Ihrem Stuhl. Beide Hände ruhen auf den Oberschenkeln. Nun ziehen
Sie die Zehen des rechten Fußes hoch – nur die Zehen, die Ferse bleibt auf dem Boden.
Heben Sie gleichzeitig die Finger der rechten Hand an – nur die Finger, der Handballen
bleibt auf dem Oberschenkel. Machen Sie dies 10 Mal auf jeder Seite parallel. Heben Sie dann 10 Mal gegengleich den rechten Fuß und die linke Hand an. Wechseln Sie ohne Pause zwischen paralleler und
gegengleicher Ausführung hin und her.

Gehirngymnastik im Alltag

Der berufliche Alltag bietet viele Möglichkeiten, das Gehirn und den neuronalen
Überkreuzfluss zu trainieren. So können Sie beispielsweise Handgriffe mit Ihrer jeweils nicht-dominanten Hand vornehmen. Bei Menschen, die mit der rechten Hand schreiben und die
meisten Tätigkeiten damit erledigen, ist dies die linke Hand, bei Linkshändern die rechte.
Probieren Sie es aus: Navigieren Sie die PC-Maus hin und wieder mit der nicht-dominanten
Hand. Öffnen Sie die Bürotüren und Fenster oder erledigen Sie anderes Alltägliches mit Ihrer
nicht-dominanten Seite, wie z. B. Visitenkarten übergeben, die Kaffeetasse zum Mund
führen, die Brille aufsetzen, den Drucker einschalten, das Handy an das andere Ohr halten,
mit dem nicht-dominanten Bein auf die erste Stufe der Treppe steigen.

Auch im Privatleben sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, die üblichen Verhaltensmuster
und Routinehandlungen bewusst zu durchbrechen und die eingefahrenen Datenautobahnen
zu verlassen, um neue Wege zu finden. Ein paar Impulse gefällig? Probieren Sie einmal
Folgendes mit Ihrer nicht-dominanten Hand: Schminken, Rasieren, Frisieren, Kochen und
Umrühren, Gemüse schneiden, Zähne putzen, Wischen, Bügeln, Werken, Malen,
Einkaufszettel schreiben, Bezahlen oder PIN-Codes eintippen.

Bessere Konzentration dank frischer Luft – der Brainwalk in der Büropause

Die Brainmoves® können ebenso an der frischen Luft durchgeführt werden, um ihren Effekt
zu verstärken. Es ist erwiesen, dass es nicht der schnelle Lauf sein muss, der uns gesund hält. Ein Spaziergang an der frischen Luft im normalen Schritttempo auf ebenen Wegen lässt
das Gehirn um 14 Prozent besser durchbluten und sorgt für eine Neubildung von
Nervenzellen. Auf alle Fälle sorgt die Bewegung in der Natur nicht nur für positive
Sinneseindrücke, sondern auch für eine bessere Konzentration und Produktivität, eine
verstärkte Wahrnehmung und eine Reduktion von Fehlern bei der Arbeit. In der
Mittagspause hinaus gehen kann jeder – auch im Anzug oder im Business-Outfit.

 

http://www.stresscoach.at/

Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA gründete 2004 das Beratungsunternehmen stresscoach.atAls Businesstrainerin und Coach für Stress- und Burn-out-Prävention begleitet sie sowohl kleine und mittelständische Betriebe als auch große Unternehmen. Die erfahrene Expertin betreut renommierte Unternehmen rund um das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Sie
verfügt über zahlreiche zertifizierte Aus- und Weiterbildungen in der persönlichen und betrieblichen Gesundheitsförderung und gibt ihre Expertise als Seminarleiterin und
Vortragende weiter. Die Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen Gesundes Führen,
Health & Age Management, Stressprävention, Resilienz, Selbstmanagement und
Brainfitness, um Mitarbeiter zu gesunder Leistungsfähigkeit, Selbstkompetenz und
Gelassenheit zu führen. www.stresscoach.at 

 

Buchtipp: „Gehirntraining – Durch Bewegung produktiver denken und kreativer arbeiten“ von Brigitte Zadrobilek
128 Seiten Taschen-Guide im praktischen Pocket-Format, im HAUFE Verlag erschienen. Im österreichischen und deutschen Buchhandel und online erhältlich, Euro 10,30 [Ö], 9,95 [D]. Alle weiteren Informationen zum Buch: www.brainmoves.at

Fotos: shutterstock / Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA privat